Im Schatten der Sucht

Die stille Krankheit – Co-Abhängigkeit in Beziehungen

Co-Abhängigkeit - eine eigene Dynamik

Viele Menschen begegnen dem Begriff Co-Abhängigkeit zum ersten Mal im

Zusammenhang mit Sucht. Schnell entsteht das Bild: Jemand vertuscht die Sucht eines

Angehörigen, lügt vielleicht für ihn, kontrolliert seinen Konsum oder versucht, ihn vor

den Folgen zu schützen.

Doch Co-Abhängigkeit ist viel mehr – und betrifft weit mehr Menschen, als oft

angenommen wird.

Co-abhängige Anteile sind weit verbreitet, oft unsichtbar und gesellschaftlich sogar anerkannt („hilfsbereit, verständnisvoll, aufopfernd“).

Doch hinter der Fassade verbirgt sich meist ein hoher Preis: Energieverlust,

Schuldgefühle, Ohnmacht. Der erste Schritt in die Veränderung ist, dies zu erkennen –

und sich liebevoll selbst wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Co-Abhängigkeit - eine eigene Dynamik

Viele Menschen begegnen dem Begriff Co-Abhängigkeit zum ersten Mal im

Zusammenhang mit Sucht. Schnell entsteht das Bild: Jemand vertuscht die Sucht eines

Angehörigen, lügt vielleicht für ihn, kontrolliert seinen Konsum oder versucht, ihn vor

den Folgen zu schützen.

Doch Co-Abhängigkeit ist viel mehr – und betrifft weit mehr Menschen, als oft

angenommen wird.

Co-abhängige Anteile sind weit verbreitet, oft unsichtbar und gesellschaftlich sogar anerkannt („hilfsbereit, verständnisvoll, aufopfernd“).

Doch hinter der Fassade verbirgt sich meist ein hoher Preis: Energieverlust,

Schuldgefühle, Ohnmacht. Der erste Schritt in die Veränderung ist, dies zu erkennen –

und sich liebevoll selbst wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Was bedeutet Co-Abhängigkeit?

Wenn ich von Co-Abhängigkeit spreche, meine ich eigentlich co-abhängige Anteile in uns. So wie Menschen suchtbetroffene Anteile haben, tragen viele von uns Anteile in

sich, die sich übermässig um andere kümmern – und dabei das eigene Wohlergehen

aus den Augen verlieren.

Bildlich gesprochen: Der Suchtbetroffene und die co-abhängige Person sitzen im selben Boot – nur leben sie ihre Abhängigkeit auf unterschiedliche Weise aus.

Der suchtbetroffene Anteil versucht, die eigenen – oft schwer auszuhaltenden –

Gefühle zu verdrängen, indem er sich im Konsum (z. B. Alkohol, Medikamente,

Drogen) oder in süchtigem Verhalten (z. B. Arbeit, Sport, Sex, Gaming, Pornografie, Shopping) verliert.

Der co-abhängige Anteil versucht ebenfalls, die eigenen unangenehmen Gefühle nicht fühlen zu müssen – indem er nach aussen aktiv wird: Sorgen, Kontrollieren, Retten, Beschwichtigen. So entsteht Aktivität im Aussen, während die innere Not überdeckt bleibt.

Diese Dynamik zeigt sich nicht nur im direkten Kontakt mit Sucht, sondern auch:

• im beruflichen Umfeld, etwa wenn wir das Verhalten einer suchtbetroffenen Kollegin „auffangen“,

• im Kontakt mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder narzisstischen Mustern,

• oder sogar ganz ohne eine „offensichtliche“ Betroffenheit im nahen Umfeld – weil wir das Muster tief verinnerlicht haben.

Wenn ich von Co-Abhängigkeit spreche, meine ich eigentlich co-abhängige Anteile in uns. So wie Menschen suchtbetroffene Anteile haben, tragen viele von uns Anteile in

sich, die sich übermässig um andere kümmern – und dabei das eigene Wohlergehen

aus den Augen verlieren.

Bildlich gesprochen: Der Suchtbetroffene und die co-abhängige Person sitzen im selben Boot – nur leben sie ihre Abhängigkeit auf unterschiedliche Weise aus.

Der suchtbetroffene Anteil versucht, die eigenen – oft schwer auszuhaltenden –

Gefühle zu verdrängen, indem er sich im Konsum (z. B. Alkohol, Medikamente,

Drogen) oder in süchtigem Verhalten (z. B. Arbeit, Sport, Sex, Gaming, Pornografie, Shopping) verliert.

Der co-abhängige Anteil versucht ebenfalls, die eigenen unangenehmen Gefühle nicht fühlen zu müssen – indem er nach aussen aktiv wird: Sorgen, Kontrollieren, Retten, Beschwichtigen. So entsteht Aktivität im Aussen, während die innere Not überdeckt bleibt.

Diese Dynamik zeigt sich nicht nur im direkten Kontakt mit Sucht, sondern auch:

• im beruflichen Umfeld, etwa wenn wir das Verhalten einer suchtbetroffenen Kollegin „auffangen“,

• im Kontakt mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder narzisstischen Mustern,

• oder sogar ganz ohne eine „offensichtliche“ Betroffenheit im nahen Umfeld – weil wir das Muster tief verinnerlicht haben.

Ein systemisches Thema

Sucht und Co-Abhängigkeit sind keine isolierten Phänomene, sondern Ausdruck eines

ganzen Systems.

• In suchtbelasteten Familien lernen Kinder oft früh, Verantwortung zu übernehmen oder die Stimmung der Erwachsenen zu „scannen“.

• Das Risiko: Sie übernehmen diese Muster später in eigenen Beziehungen – sei es

durch eigene suchtbetroffene oder co-abhängige Anteile.

• Studien und Erfahrungen zeigen sogar generationenübergreifende „Transmissionen“: Sucht oder

Co-Abhängigkeit wiederholen sich oft in der nächsten Generation.

Sucht und Co-Abhängigkeit sind keine isolierten Phänomene, sondern Ausdruck eines

ganzen Systems.

• In suchtbelasteten Familien lernen Kinder oft früh, Verantwortung zu übernehmen oder die Stimmung der Erwachsenen zu „scannen“.

• Das Risiko: Sie übernehmen diese Muster später in eigenen Beziehungen – sei es

durch eigene suchtbetroffene oder co-abhängige Anteile.

• Studien und Erfahrungen zeigen sogar generationenübergreifende „Transmissionen“: Sucht oder

Co-Abhängigkeit wiederholen sich oft in der nächsten Generation.

Warum Anerkennen so wichtig ist

Ein entscheidender Schritt ist, die co-abhängigen Anteile in uns überhaupt wahrzunehmen. Solange wir im Widerstand sind („Ich will nicht so sein“), verfestigen wir das Muster. Erst wenn wir anerkennen, dass auch diese Anteile zu uns gehören, öffnen wir die Tür zur Veränderung.

Co-abhängige Anteile sind kein Makel und keine Schuld. Sie sind Teil unserer Geschichte und entstanden aus dem Versuch, Sicherheit und Verbindung zu schaffen.

Gleichzeitig tragen wir viele andere Anteile in uns – starke, gesunde und kreative. Veränderung beginnt dort, wo wir diese Vielfalt sehen und den Blick wieder stärker auf

uns selbst richten.

Ein entscheidender Schritt ist, die co-abhängigen Anteile in uns überhaupt wahrzunehmen. Solange wir im Widerstand sind („Ich will nicht so sein“), verfestigen wir das Muster. Erst wenn wir anerkennen, dass auch diese Anteile zu uns gehören, öffnen wir die Tür zur Veränderung.

Co-abhängige Anteile sind kein Makel und keine Schuld. Sie sind Teil unserer Geschichte und entstanden aus dem Versuch, Sicherheit und Verbindung zu schaffen.

Gleichzeitig tragen wir viele andere Anteile in uns – starke, gesunde und kreative. Veränderung beginnt dort, wo wir diese Vielfalt sehen und den Blick wieder stärker auf

uns selbst richten.

Eigenverantwortung statt Fremdverantwortung

Heilung bedeutet, den Blick wieder auf uns selbst zu richten:

• die eigenen Gefühle wahrnehmen,

• Grenzen setzen,

• lernen, Unterstützung anzunehmen,

• und den Raum für Selbstfürsorge zurückzuerobern.

Denn: Wir können die „Löcher“ im Leben eines anderen nicht stopfen – das bleibt dessen Verantwortung. Aber wir können Verantwortung für uns übernehmen.

Eigenverantwortung bedeutet dabei nicht, alles alleine schaffen zu müssen. Viele

co-abhängige Anteile sind geprägt von dem Gefühl: „Ich trage doch schon so viel – als Partner:in, Mutter oder Vater.“ Gerade deshalb ist es ein Akt von Selbstfürsorge und

Stärke, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Professionelle Begleitung kann entlasten, neue Perspektiven eröffnen und dabei unterstützen, Schritt für Schritt den eigenen Weg zu finden.

Heilung bedeutet, den Blick wieder auf uns selbst zu richten:

• die eigenen Gefühle wahrnehmen,

• Grenzen setzen,

• lernen, Unterstützung anzunehmen,

• und den Raum für Selbstfürsorge zurückzuerobern.

Denn: Wir können die „Löcher“ im Leben eines anderen nicht stopfen – das bleibt dessen Verantwortung. Aber wir können Verantwortung für uns übernehmen.

Eigenverantwortung bedeutet dabei nicht, alles alleine schaffen zu müssen. Viele

co-abhängige Anteile sind geprägt von dem Gefühl: „Ich trage doch schon so viel – als Partner:in, Mutter oder Vater.“ Gerade deshalb ist es ein Akt von Selbstfürsorge und

Stärke, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Professionelle Begleitung kann entlasten, neue Perspektiven eröffnen und dabei unterstützen, Schritt für Schritt den eigenen Weg zu finden.

Hoffnung für uns selbst

Viele Co-Abhängige tragen die Hoffnung, den anderen retten zu können. Doch diese

Hoffnung bindet uns im System fest. Heilung geschieht, wenn wir die Hoffnung für uns

selbst wiederfinden – und damit beginnen, das eigene Leben in den Mittelpunkt zu

stellen.

Das wirkt oft stärker auf das gesamte System, als jede ungefragte Hilfe je könnte.

Im Fazit

Co-Abhängigkeit – Muster verstehen und ins Fühlen kommen

Co-Abhängigkeit zeigt sich überall dort, wo wir zu viel Verantwortung für andere

übernehmen – in Partnerschaften, Familien oder im Beruf. Oft merken wir gar

nicht, dass wir co-abhängige Anteile in uns tragen: Wir sorgen, kontrollieren,

retten oder beschwichtigen – und verdrängen dabei unsere eigenen Gefühle.

Bildlich gesprochen: Suchtbetroffene Anteile und co-abhängige Anteile sind wie

eine Medaille – zwei Seiten desselben Musters. Der eine flüchtet in Konsum oder

süchtiges Verhalten, der andere in Aktionismus und Fürsorge. Beide vermeiden so

unangenehme Gefühle – nur auf unterschiedliche Weise.

Der erste Schritt zur Veränderung ist Anerkennen: zu erkennen, dass diese Muster

da sind – ohne Schuld oder Scham. Danach kann Eigenverantwortung wachsen:

Grenzen setzen, die eigenen Gefühle fühlen, Unterstützung annehmen und Schritt

für Schritt wieder mehr Raum für sich selbst schaffen.

Kontakt

079 400 91 34

Standort

Zentralstrasse 17

5610 Wohlen

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